Jugend trifft Presse

Landkreis Jugendliche – saufen, machen ständig Partys, und wenn irgendwo etwas kaputt ist, sind sie schuld. Mit diesen Vorurteilen werden junge Menschen und viele Jugendhäuser in den Kommunen immer wieder konfrontiert. Wie Jugendliche an ihrem Image arbeiten, und wie sie ihre Jugendhäuser in der Öffentlichkeit präsentieren, haben 15 Teilnehmer bei dem Seminar Öffentlichkeitsarbeit in Straßburg erarbeitet.

Pressearbeit
Mehrmals im Jahr organisieren die Kreisjugendpflege, Landratsamt Heilbronn, und die Arbeitsgemeinschaft Jugend- und Freizeitstätten im Landkreis Heilbronn (AGJF) Seminare zu unterschiedlichen Themen, um Hilfestellung bei der Jugendhausarbeit zu geben.
Image gewandelt Warum in Straßburg? Hier steht das „Semi-Häusle“, das von der AGJF Heilbronn als Bildungshaus genutzt wird und in vielen Jahren von den Mitgliedern und Seminarteilnehmern von Grund auf saniert wurde. So bieten die Veranstalter für die ehrenamtlichen Teilnehmer einen Anreiz, an einem Seminar in schöner Umgebung teilzunehmen.
Im Kreis haben es sich die Teilnehmer im Garten vor dem Seminarhaus gemütlich gemacht. Sie diskutieren mit Nelli Nickel, Redakteurin der Heilbronner Stimme, welchen Nutzen sie daraus ziehen können, ihre Arbeit öffentlich zu machen, wie sie Kontakt zur Redaktion bekommen und wie sie einen Text verfassen. Was sie gleich üben, indem sie diesen Artikel schreiben.
Maria Dillmann aus Neckarsulm-Amorbach nennt ein Beispiel von positiver Öffentlichkeitsarbeit. Vor einiger Zeit hatte der Jugendtreff in Amorbach kein gutes Image. Verschiedene Vorfälle und auch schlechte Presse hatten dazu geführt, dass keine neuen Leute mehr ins Jugendhaus kommen wollten. „Dann haben wir die Zeitung zu uns eingeladen. Wir wollten zeigen, was wir hier eigentlich machen. Viele Jugendliche gehen hier ganz friedlich miteinander um, haben Spaß und unternehmen oft etwas miteinander“, sagt die 21-Jährige. Die Idee, über sich zu informieren, ging auf. Mit dem Zeitungsartikel erreichten sie neue Leute.
Viel wird in den Jugendtreffs geboten, betonen die Mitglieder. Bekannt ist es jedoch weniger. Auf die Zeitung zugehen, im Amtsblatt Artikel veröffentlichen, auf Veranstaltungen aufmerksam machen. Schnell haben die Jugendlichen im gegenseitigen Austausch Möglichkeiten gefunden, positiv für ihre Einrichtungen zu werben, neue Leute zu gewinnen und so auch Nachwuchs zu finden. Der Jugendtreff Gnascht aus Ilsfeld ist mit drei Leuten vertreten. Sie wollen wissen, wie sie Veranstaltungen publik machen. Erst vor kurzem haben sie ihr 15-jähriges Bestehen gefeiert und dazu auch die Presse mit ins Boot geholt.
Austausch In Güglingen gibt es zwar ein Jugendhaus, nur nicht den passenden Verein dazu, erzählen Robert Klein, Astrid Petzold, Celine Weber und Valerie Schmidbaur. Die vier jungen Menschen wollen einen gründen. In Straßburg erfahren sie, wie sie Kontakt mit der Zeitung aufnehmen, um über das Projekt zu informieren.
„Seit 15 Jahren organisieren wir Seminare hier in Straßburg“, erzählt Kreisjugendpfleger Michael Welter. Es geht nicht nur ums Lernen. Die Jugendlichen tauschen sich aus, erkunden die Gegend und haben Spaß bei verschiedenen Freizeitaktivitäten. Jeremy Albrecht aus Bad Friedrichshall gefällt das Seminar: „Es ist mal was anderes hier.“

Autor: Nelli Nickel

Link: Heilbronner Stimme Artikel